Bosch PPQ8 2 Series Bedienungsanleitung Seite 20

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Titel:
Debiel, Stefanie 1998: Privatisierung der Jugendarbeit – ein Schritt zur partizipativen Kinder-
und Jugendhilfe? Sozialpädagogische Gedanken zur derzeitig strukturellen Veränderung der
kommunal getragenen Jugendarbeit. In: neue praxis 4, S. 406-410
Inhalt:
Debiel stellt einen Zusammenhang her zwischen einer verstärkten KundInnenorientierung und
einer produktiveren, innovierten sozialen Arbeit.
Sie macht dies vor dem Hintergrund einer bisher kommunal getragenen Jugendeinrichtung,
die sich in eine Betriebsgesellschaft „GmbH“ umgewandelt hat.
Die Beteiligung von AdressatInnen sozialer Arbeit ist unabdingbare Voraussetzung für eine
produktive Hilfe zur Selbsthilfe.
Marktwirtschaftliche Konzepte geben durch kundenzentrierte Ansätze innovativen Konzepten
Raum.
Debiel definiert den Begriff Kunde in diesem Zusammenhang folgendermaßen:
„... die/den bezüglich der eigenen Problemlagen aber auch Fähigkeiten kundige/n
EmpfängerIn sozialer Dienstleistung. ... Entscheidend ist nicht der materielle Gewinn der
Gesellschaft, sondern der persönliche Gewinn der Kundin/des Kunden.“ (406)
Die konstruktive Auseinandersetzung mit den wirtschaftlichen Modellen zeigt, daß z.B. in der
Jugendarbeit marktwirtschaftliche Konzepte nur dann umgesetzt werden können, wenn eine
Enthierarchisierung stattfindet.
In der Praxis bedeutet dies:
- Mitarbeiter übernehmen Verantwortung für die eigene Arbeit und bekommen somit einen
größeren Aufgabenbereich.
- Dadurch werden die Mitarbeiter zu beteiligten bei der Gestaltung ihres Arbeitsbereichs.
- Der Identifikationsgrad mit der Einrichtung kann sich dadurch erhöhen.
Als Folge von diesem Prozeß können eigene Beteiligungserfahrungen „kundInnenorientiert“
auf die konkrete soziale Praxis in partizipativen Verfahren mit Kindern und Jugendlichen
übertragen werden. Das Expertentum der Jugendlichen muß ins Bewußtsein der Mitarbeiter
gelangen.
These: -Autonomisierung führt zu verstärkter Partizipation.-
Der Blick in die Praxis zeigt jedoch, daß die Auslagerung der Jugendarbeit aus kommunaler
Trägerschaft ein Mittel zur Kostenreduzierung ist. Die Jugendeinrichtung soll 5 % Eigenanteil
erwirtschaften, was für die Mitarbeiter bedeutet, daß sie einem Leistungsdruck für
Wirtschaftlichkeit ausgesetzt sind. Die Kosten-Nutzen-Orientierung steht somit im
Vordergrund und weniger der Aspekt Motivation durch positive Identifikation.
Auf die Jugendlichen bezogen (Kundenorientierung), lautet dann das Motto „Wie können wir
sie an der Mittelbeschaffung beteiligen?“
Die Beteiligung der Mitarbeiter erfolgt in dem Praxisbeispiel nur alibihaft. Denn die
Gesellschaft setzt sich zu 51 % aus der Kommune und zu 49 % aus einem freien Träger
zusammen. Oberstes Beschlußorgan ist die Gesellschaftsversammlung. Je 1000,- DM des
Geschäftsanteils gewähren eine Stimme. Bei Entscheidungen ist somit ein kommunaler
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