
3. DISKUSSION 93
Wachstum der Zellen keine Auffälligkeiten zeigten. Die am Ende erreichte Zellmasse war
sogar höher, als die unter pPIC-Kontrolle. Unter Umständen könnte sogar das verstärkte
Wachstum ein Grund für die geringere ROL Expression sein.
3.3 Optimierung der Kultivierungsbedingungen für Pichia pastoris zur
Produktion von ROL unter Kontrolle des AOX1-Promotors
Obwohl es schon eine ganze Reihe von Veröffentlichungen zur Fermentation von Pichia
pastoris gibt (Review: (Stratton, et al. 1998)), müssen für jedes Protein die Bedingungen,
insbesondere die Fütterungsstrategie, sowie pH, Medienbestandteile usw. neu optimiert wer-
den.
Dabei ist insbesondere die Bestimmung des Phänotyps hinsichtlich der Verwertung von
Methanol von entscheidender Bedeutung, da von ihm die eingeschlagene Fütterungsstrategie,
insbesondere in synthetischem Medium bei kontinuierlicher Fütterung, abhängt. Der Ver-
gleich der Wachstumsraten der transformierten Zellen in Glycerin bzw. Methanol ergab, daß
alle zehn getesteten Klone dem Mut
S
-Phänotyp (Methanol sensitiv) angehörten, d. h. daß das
für Alkoholoxidase I kodierende Gen während der Integration deletiert wurde, ein Vorgang,
der laut Literatur statistisch nur bei 10-20 % der Transformanten auftreten sollte (Cregg
1999).
Dies ist jedoch nicht unbedingt ein Nachteil, da auch schon höhere Expressionsraten bei
Mut
S
-Phänotypen beobachtet wurden (Cregg, et al. 1987). Allerdings ist bei Mut
S
-Phänotypen
eine genauere Analyse des Methanolgehaltes in der Kulturbrühe notwendig (siehe unten).
Bei der Expression der ROL im Fermenter stellte sich heraus, daß in komplexem Medium
durch eine einfache Fütterungsstrategie aktive Lipase hergestellt werden kann. Wurde in der
ersten Fermentation durch Füttern von 1% (v/v) Methanol alle 24 h die Ausbeute mit 110 U
ml
-1
gegenüber der Kultivierung im Schüttelkolben nicht gesteigert, führte die Analyse des
CO
2
-Anteils im A/jointfilesconvert/483621/bgas (Fütterung, wenn der CO
2
-Gehalt im A/jointfilesconvert/483621/bgas sank) schon zu einer ver-
besserten Ausbeute von 180 U ml
-1
. Diese Analyse stellte sich jedoch als fehleranfällig her-
aus, da der Anteil von CO
2
im A/jointfilesconvert/483621/bgas, abhängig von der zugeführten Luft, Schwankungen
unterlag. Deshalb wurde in Fermentation 3 die Zugabe von Methanol zur Induktion und Fütte-
rung vom gelösten Sauerstoff (DO-Wert) in der Fermenterbrühe abhängig gemacht. Jedesmal,
wenn das Methanol verbraucht war, konnte dies durch einen signifikanten Anstieg des DO-
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