Bosch NKG6... Bedienungsanleitung Seite 174

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Mittwoch, 1. Juli 2009 / Mercredi, 1er juillet 2009 10.30 – 12.00
Papersession mit Einzelbeiträgen / contributions individuelle groupées en papersessions
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Verbindlichkeit
Die systematische Thematisierung eines bestimmten Schulentwicklungs- oder Innovati-
onsprozesses im Rahmen einer externen Evaluation, welche in die kantonale System-
steuerung eingebettet ist, erzeugt eine Verbindlichkeit. Die interaktiven Befragungsfor-
men vor Ort involvieren die Lehrpersonen und erzeugen erfahrungsgemäss eine zu-
sätzliche prozesshafte Dynamik.
Nachhaltigkeit
Die IFES entwickelt mit den Kantonen Abläufe, die eine umsichtige Nachbereitung der
Evaluationen durch die Schulen und Kantone sicherstellen und auch mittelfristig eine
Verbindlichkeit erzeugen, welche die Nachhaltigkeit der Umsetzung begünstigt. Inso-
fern stellt das Element "Externe Schulevaluation" themen- und schulübergreifend eine
tragende Struktur dar.
Fazit
Das Systemelement "Externe Schulevaluation" ist in Funktion und wird genutzt.
Als übergeordnete tragende Struktur unterstützt es die Verankerung von Innova-
tionen und Schulentwicklungsprozessen nachhaltig.
Primärevaluationen bringen den grössten Nutzen, wenn sie sinnvoll in die Ge-
samtheit der Schulentwicklungsaktivitäten eingebaut werden. Idealerweise sind
sie Teil eines Gesamtprozesses.
Eine wichtige Gelingensbedingung ist eine gute inhaltliche und zeitliche Koordi-
nation von Schulentwicklungsprojekten und externer Schulevaluation Die ent-
sprechenden Steuerungsprozesse auf Ebene Kanton und Schule weisen teilwei-
se noch Optimierungspotential auf.
Die Externe Schulevaluation kann im Prinzip mit spezifischen schulinternen Entwick-
lungsprozessen wie auch mit kantonsweiten Entwicklungsprojekten koordiniert werden.
Letzteres kann im Bereich unterrichtsnaher Themen noch vermehrt genutzt werden.
Papersession 13 Lernen
Brühwiler, Christian
PS13 Kleine Klassen sind doch besser!? Effekte von Klassengrössen und
adaptiver Lehrkompetenz auf Unterrichtsprozesse und schulischen
Lernerfolg
G 26.5
Pädagogische Hochschule des Kantons St.Gallen
Keywords
Klassengrösse; Adaptive Lehrkompetenz; Unterrichtsqualität; Lernerfolg; Mehrebenen-
analyse
Mittwoch, 1. Juli 2009 / Mercredi, 1er juillet 2009 10.30 – 12.00
Papersession mit Einzelbeiträgen / contributions individuelle groupées en papersessions
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Theoretischer Hintergrund
Viele Lehrpersonen sind davon überzeugt, dass in kleinen Klassen besser unterrichtet
und insbesondere die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler gezielter
berücksichtigt werden können. Empirische Studien zeigen hingegen ein uneinheitliches
Bild zum Effekt der Klassengrösse. So weisen manche Studien nur bei grossen Klas-
sen mit mehr als 24 Schülerinnen und Schülern einen negativen Zusammenhang mit
der Schülerleistung nach (z.B. Moser & Keller, 2007). Oft zeigen sich Effekte der Klas-
sengrösse auf den Lernerfolg nur bei Kindern in den ersten Schuljahren (Blatchford,
Bassett, Goldstein & Martin, 2003).
Obschon oft argumentiert wird, dass nicht die Klassengrösse an sich, sondern die Qua-
lität des Unterrichts für den Lernerfolg entscheidend sei, fehlen in den meisten Studien
zu den Effekten der Klassengrösse Merkmale der Lehrpersonen. Zudem wird die Klas-
sengrösse oft nur zum akademischen Lernerfolg (gemessen mit allgemeinen Leistungs-
tests) oder neuerdings auch zu Unterrichtsprozessen in Beziehung gesetzt. Eine sys-
tematische Untersuchung der gemeinsamen Wirkung von Klassengrösse und Unter-
richtsqualität wurde hingegen kaum je durchgeführt.
Der vorliegende Beitrag soll die Forschungsliteratur zur Klassengrösse in zweierlei Hin-
sicht erweitern:
1. Effekte der Klassengrösse und Unterrichtsprozesse auf den Lernerfolg der Schüle-
rinnen und Schüler werden unter Einbezug professioneller Kompetenzen von Lehr-
personen systematisch modelliert.
2. Die Wirkung der Klassengrösse wird nicht anhand allgemeiner Leistungstests, son-
dern im Rahmen einer Unterrichtsreihe mit klar vorgegebenen Lernzielen untersucht.
Die Kompetenzen der Lehrpersonen sind im Theorierahmen der adaptiven Lehrkompe-
tenz (Beck et al. 2008) konzeptualisiert worden und gehen auf Ansätze der adaptiven
Erziehung zurück (z.B. Corno & Snow, 1986; Wang, 1992). Adaptive Lehrkompetenz
bezeichnet die Fähigkeit einer Lehrperson, Planung und Durchführung des Unterrichts
so auf die individuellen Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler auszurich-
ten und während des Unterrichts laufend anzupassen, dass für möglichst viele Schüle-
rinnen und Schüler bestmögliche Bedingungen für das Erreichen der Lernziele geschaf-
fen werden. Als Voraussetzung für eine hohe adaptive Lehrkompetenz ist in Anlehnung
an Helmke und Weinert (1997) das Zusammenspiel der vier Dimensionen (1) Sach-
kompetenz, (2) diagnostische Kompetenz, (3) didaktische Kompetenz und (4) Klassen-
führungskompetenz von Bedeutung.
Fragestellungen
Konkret werden die folgenden vier Fragestellungen untersucht:
1. Welchen Einfluss hat die Klassengrösse auf den schulischen Lernerfolg (in einer
spezifischen Unterrichtsreihe)?
2. Beeinflusst die adaptive Lehrkompetenz den Zusammenhang zwischen Klas-
sengrösse und Lernerfolg?
3. Welchen Effekt hat die Klassengrösse auf die Unterrichtsprozesse?
4. Können die Unterrichtsprozesse den Effekt der Klassengrösse auf den Lerner-
folg erklären?
Methodisches Vorgehen
Die Studie basiert auf den Daten des Nationalfondsprojekts "Adaptive Lehrkompe-
tenz"
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. Die Stichprobe umfasst 49 Naturwissenschaftslehrpersonen der Primar- und
Sekundarstufe sowie deren Schülerinnen und Schüler (N = 898). Der schulische Lern-
erfolg wurde in einer Unterrichtsreihe zum Thema "Keimung von Samen" gemessen,
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SNF-Projekt Nr. 1114-066726. Forschungsteam: Erwin Beck, Matthias Baer, Titus Guldimann, Sonja
Bischoff, Christian Brühwiler, Peter Müller, Ruth Niedermann, Marion Rogalla, Franziska Vogt.
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