
Dienstag, 30. Juni 2009 / Mardi, 30 juin 2009 08.30-10.00
Papersessions mit Einzelbeiträgen / Contributions individuelles groupées en papersessions
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Beruf jeweils eine Unterrichtsstunde auf Video aufgezeichnet wurde.
Ergänzend wurden alle Datenerhebungen auch mit Expertenlehrpersonen als Referenz-
gruppe durchgeführt.
Das Forschungsdesign erlaubt neben den längsschnittlichen Vergleichen auch Querver-
gleiche. Bei diesen Vergleichen werden die Studierenden und die jungen Lehrpersonen
den Expertenlehrpersonen gegenübergestellt. Da die beiden Forschungsprojekte sowohl
an der PHSG wie an der PHZH durchgeführt wurden, sind auch institutionelle Gegen-
überstellungen möglich.
Literatur
Achtenhagen, F. & Oser, F. (Eds.) (2009). Teachers´ professional development: Aims,
Modules, Evaluation. Rotterdam: Sense.
Baumert, J. & Kunter, M. (2006). Stichwort: Professionelle Kompetenz von Lehrkräften.
Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 9 (4), 469-520.
Beck, E., Baer, M. Guldimann, T., Bischoff, S., Brühwiler, Ch., Müller, P., Niedermann, R.,
Rogalla, M. & Vogt, F. (2008). Adaptive Lehrkompetenz. Analyse und Struktur, Verän-
derbarkeit und Wirkung handlungssteuernden Lehrerwissens. Münster: Waxmann.
Blömeke, S., Kaiser, G. & Lehmann, R. (Hrsg.) (2008). Professionelle Kompetenz ange-
hender Lehrerinnen und Lehrer. Wissen, Überzeugungen und Lerngelegenheiten
deutscher Mathematikstudierender und -referendare. Erste Ergebnisse zur Wirksam-
keit der Lehrerausbildung. Münster: Waxmann.
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(Hrsg.), Die Wirksamkeit der Lehrerbildungssysteme. Von der Allrounderbildung zur
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keit unserer Bildungssysteme. Zürich: Rüegger.
Oser, F., Achtenhagen, F. & Renold, U. (2006a). Competence oriented teacher training.
Old research demands and new pathways. Rotterdam: Sense Publishers.
Oser, F., Achtenhagen, F. & Renold, U. (2006b). Modeling teacher competences: Identify-
ing and measuring standards. In F. Oser, F. Achtenhagen & U. Renold (Eds.), Compe-
tence oriented teacher training. Old research demands and new pathways (pp. 23-48).
Rotterdam: Sense Publishers.
Seidel, T. & Shavelson, R.J. (2007). Teaching effectiveness research in the past decade:
The role of theory and research design in disentangling meta-analysis results. Review
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Terhart, E (2007). Standards in der Lehrerbildung – eine Einführung. Unterrichtswissen-
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Hogrefe & Huber.
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König, Johannes; Peek, Rainer & Blömeke, Sigrid
PS05 Pädagogisches Wissen in der Lehrerausbildung: Was haben
pädagogisch erfahrene Studierende pädagogisch unerfahrenen
Kommilitonen voraus?
E 33.3
Humboldt-Universität zu Berlin, Univerität zu Köln
Keywords
Pädagogisches Wissen, Lehrerausbildung, Leistungstest, Differential Item Functioning
Während im deutschsprachigen Raum seit etwa zehn Jahren die Kompetenzmessung
von Schülerleistungen enorme Ausbreitung in der empirischen Bildungsforschung gefun-
den hat, werden seit wenigen Jahren auch für die Zielgruppe berufstätiger oder angehen-
der Lehrer standardisierte Testverfahren zur Messung von Kompetenzen entwickelt. Erste
Untersuchungen zur Entwicklung und zum Erwerb des professionsbezogenen, allgemei-
nen pädagogischen Wissens (general pedagogical knowledge, vgl. Shulman, 1987; Bau-
mert & Kunter, 2006; Bromme, 2008) geben Anlass zur Vermutung, dass im Verlauf der
Lehrerausbildung eine substanzielle Zunahme im pädagogischen Wissen bei Lehramts-
studierenden erfolgt (Baer et al., 2007; Blömeke, et al., 2008; Schulte et al., 2008; König
& Blömeke, 2009; König, Peek & Blömeke, 2008). In der Regel werden dabei Kohorten-
designs angewendet, wobei angehende Lehrkräfte in einem fortgeschritteneren Ausbil-
dungsstadium bessere Testleistungen erbringen als ihre Kommilitonen, die sich in einem
früheren Ausbildungsstadium befinden. Als genereller Nachweis zur Wirksamkeit der Leh-
rerausbildung ist diese Befundlage zunächst als sehr positiv zu bewerten. Weiterführend
stellt sich allerdings die Frage, in welchen erfassten Teilbereichen pädagogischen Wis-
sens sich solche Leistungsunterschiede besonders deutlich abzeichnen. Ergebnisse hier-
zu könnten differenzierte Rückmeldung z.B. auf konkrete Stärken und Schwächen von
Lehrerausbildungsprogrammen geben, die bei der alleinigen Betrachtung der im Test er-
zielten Gesamtleistung zunächst verdeckt bleiben.
Der Beitrag setzt an diesem Problem an und stellt Ergebnisse vor. Zunächst wird der
TEDS-M Test zur Erfassung des pädagogischen Wissens von angehenden Lehrkräften
aller Schulstufen und Unterrichtsfächer vorgestellt, der fünf empirisch nachgewiesene
Bereiche guten Unterrichts fokussiert: Strukturierung von Unterricht, Motivierung, Umgang
mit Heterogenität, Klassenführung und Leistungsbeurteilung (König & Blömeke, im
Druck). Parallel zu seinem Einsatz in der TEDS-M Studie (Blömeke et al., 2009) wurden
im Sommersemester 2008 an der Universität zu Köln 237 Lehramtsstudierenden aus un-
terschiedlichen Ausbildungsprogrammen und in unterschiedlichen Ausbildungsstadien mit
diesem Instrument getestet (König, Peek & Blömeke, 2008). Aufgrund bisheriger Analy-
sen lassen sich zwei Gruppen bilden: fortgeschrittene Lehramtsstudierende mit pädago-
gischem Schwerpunkt in der Ausbildung („pädagogisch Erfahrene“, n = 107) sowie begin-
nende Lehramtsstudierende bzw. Lehramtsstudierende ohne pädagogischen Schwer-
punkt in der Ausbildung („pädagogisch Unerfahrene“, n = 90). Um in einer Analyse Stär-
ken und Schwächen der beiden Leistungsgruppen auf Item-Ebene herauszuarbeiten, wird
die Methode des Differential Item Functioning (Wu et al., 2007) angewendet. Insbesonde-
re im Inhaltsbereich „Umgang mit Heterogenität“ zeigen sich signifikante Unterschiede im
Antwortverhalten der beiden Leistungsgruppen. Diese werden vor dem Hintergrund, dass
in der Lehrerausbildung Lehrerausbildungsprogramme durch Differenzierung nach Schul-
formen und Schulstufen gekennzeichnet sind, diskutiert.
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