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Dienstag, 30. Juni 2009 / Mardi, 30 juin 2009
Kleine Symposien / Symposiums courts 14.00-15.30
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SK 01
E 22
Anwendungs- und problemorientierter Unterricht
Eberle, F.
Problemorientiertes Lernen, anwendungsorientiertes Lernen, handlungsorientiertes Ler-
nen, Problem-based Learning, Implementation, Implementationsbedingungen, Evaluati-
on, Lehr-/Lernforschung, Unterrichtsforschung, Gymnasialpädagogik, Fachdidaktik Wirt-
schaft und Recht, Motivation, Kognition
Vorsitz und Einleitung:
Eberle, Franz
Universität Zürich, Institut für Gymnasial- und Berufspädagogik (IGB)
Einleitung
Zeitgemässe Lehr-/Lernumgebungen sind auf die Förderung multipler Bildungsziele
ausgerichtet. In Gymnasien zielen sie auf die Entwicklung einer allgemeinen Hochschul-
reife bzw. Studierfähigkeit und einer Bildung zur Wahrnehmung „anspruchsvoller Aufga-
ben in unserer Gesellschaft“. Sie ermöglichen die Hinführung zum Lebenslangen Lernen
und zeichnen sich durch ein didaktisches Arrangement aus, welches die Schülerinnen
und Schüler zu einer ausgeprägten Nutzung des Unterrichtsangebots und zur Entwick-
lung ihrer fachlichen, sozialen und personalen Kompetenzen anregt. Ihre prozessualen
und produktbezogenen Nachweise umfassender schulischer Handlungskompetenz wer-
den für ihre Qualifikation und Selektion verwendet. In tertiären Bildungsinstitutionen sind
die Ziele zwar auf weniger Domänen ausgerichtet, aber die Bedeutsamkeit des Einbe-
zugs nichtkognitiver Bildungsziele bleibt hoch. Die mit diesen pädagogisch-
psychologischen Forderungen verbundenen Theorien über die Gestaltung von effektiven
Lehr-/Lernumgebungen zur Förderung multipler Bildungsziele bilden wesentliche Grund-
lagen der Forschungsprojekte „Anwendungs- und problemorientierter Unterricht in gym-
nasialen Lehr-/Lernumgebungen (APU)“ und Implementation von Problem-based Lear-
ning (PBL)“. APU fokussiert nicht auf die Verwendung ausgewählter Unterrichtsmetho-
den oder spezifischer Lehr-Lernmaterialien, sondern beruht auf einer Systematik von elf
integriert anzuwendenden Unterrichtsleitlinien. Aufgrund der Komplexität von Lehr-
Lernprozessen werden bei der Umsetzung der einzelnen Leitlinien explizit unterschiedli-
che Realisierungsgrade zugelassen. Das Konzept des PBL erfüllt diese Leitlinien, ist
aber wesentlich enger gefasst und kann deshalb als eine mögliche Umsetzungsvariante
der elf Leitlinien zu APU betrachtet werden. Im Symposium stellen die Projektleitenden
die theoretischen Grundlagen sowie zwei empirische Untersuchungen zur Implementati-
on und Wirkung von APU sowie PBL vor.
1. Institutionelle Rahmenbedingungen der Implementation von Problem-based
Learning (PBL) (Dr. Claude Müller, Pädagogische Hochschule Zürich)
2. Unterrichts-Leitlinien für einen anwendungs- und problemorientierten Unterricht in
gymnasialen Lehr-/Lernumgebungen (APU) (Prof. Dr. Franz Eberle, IGB, Universität
Zürich)
3. Förderung multipler Bildungsziele durch das Modell APU. Zusammenfassung zur
Implementationsgüte und zu erzielten Wirkungen (Dr. Maren Oepke und Dr. Stephan
Schumann, IGB, Universität Zürich)
Dienstag, 30. Juni 2009 / Mardi, 30 juin 2009
Kleine Symposien / Symposiums courts 14.00-15.30
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Beiträge:
Institutionelle Bedingungen der Implementation von Problem-based Learning
Müller, Claude
Pädagogische Hochschule Zürich
Problem-based Learning (PBL) gilt als eine vielversprechende Methode, das Lehren
und Lernen insbesondere an Hochschulen zu verbessern und die Studierenden besser
auf berufliche Anforderungen vorzubereiten. Die Verfechter von PBL versprechen sich
insbesondere Vorteile beim Transfer von erworbenem fachlichem Wissen (Verhinde-
rung von trägem Wissen) sowie bei der Förderung von Sozial- und Selbstkompeten-
zen. Es wird auch angenommen, dass PBL die intrinsische Lernmotivation der Studie-
renden erhöht. PBL hat sich in den letzten Jahrzehnten weltweit und in den verschie-
densten Fächern verbreitet, was insofern erstaunlich ist, als die bisherigen Meta-
Evaluationen und Reviews zu PBL ein höchst uneinheitliches Bild zeigen: PBL weist
gegenüber konventionellen Lernumgebungen tendenziell eine bessere Wirkung bei der
Förderung von beruflichen Kompetenzen sowie bei der Studienzufriedenheit auf; ande-
rerseits zeigen die Resultate eine negative Wirkung beim Erwerb von fachlichem
Grundlagenwissen (siehe Übersichten in Müller 2007, Müller & Eberle 2009). Aufgrund
der heterogenen und divergenten Resultate der bisherigen Forschung zur Wirkung von
PBL stehen heute Fragen zu den Implementationsbedingungen von PBL im Vorder-
grund. Die Forschung hat demnach genauer zu untersuchen, in welchen Kontexten
PBL funktioniert (oder eben nicht) und welche Bedingungen für eine erfolgreiche PBL-
Implementation erforderlich sind (Hmelo-Silver 2004).
In diesem Beitrag wird auf die institutionellen Bedingungen einer PBL-Implementation
eingegangen. Auf Basis von theoretischen und empirischen Erkenntnissen zu PBL so-
wie der Change- und Innovationsforschung wurden die institutionellen Bedingungen
einer Implementation von PBL erarbeitet und in einem Implementationsmodell zusam-
mengefasst. Daraus wurde ein Instrument zur Implementationsevaluation von PBL
entwickelt. Das Modell und das Instrument wurden im Rahmen der Evaluation der Ein-
führung von PBL an der Pädagogischen Hochschule Zürich eingesetzt und die diesbe-
züglichen Resultate als auch die Güte des Modells und des Instruments werden im
Rahmen dieses Beitrags vorgestellt und diskutiert.
Literatur
Hmelo-Silver, C. E. (2004). Problem-based learning: What and how do students learn?
Educational Psychology Review, 16(3), 235-265.
Müller, C. (2007). Implementation von Problem-based Learning Eine Evaluationsstu-
die an einer Höheren Fachschule. Hep-Verlag: Bern.
Müller, C. & Eberle, F. (2009). Implementation von Problem-based Learning. Eine Eva-
luationsstudie in einem nichtpriviligierten Kontext. Zeitschrift für Berufs- und Wirt-
schaftspädagogik, 105, 53-69.
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