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Dienstag, 30. Juni 2009 / Mardi, 30 juin 2009 08.30-10.00
Papersessions mit Einzelbeiträgen / Contributions individuelles groupées en papersessions
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Papersession 01 Naturwissenschaften
Brugger, Patric
PS01 Cultural Border Crossing at the Life Science Zurich - Learning Center
G 26.5
Institut für Gymnasial- und Berufspädagogik
patric.brugge[email protected]
Keywords
Cultural Border Crossing, Science Education, Life Science Learning Center
Das Konzept des Cultural Border Crossing (CBC) geht davon aus, dass Lernende
gleichzeitig an verschiedenen Subkulturen teilnehmen und auf die „Inkulturation“ in die
schulischen Naturwissenschaften unterschiedlich reagieren. Diese Inkulturation kann in
anthropologischen Kategorien a/jointfilesconvert/364630/bgebildet werden.
In dieser Studie wird mittels videographierten Gruppen- und Einzelinterviews untersucht,
inwiefern sich Schüler/innen, welche das Life Science Zurich Learning Center besu-
chen, in die CBC-Kategorien einteilen lassen.
Erste Resultate zeigen, dass die interviewten Schüler/innen in die vorgeschlagenen
CBC-Kategorien Potential Scientists, Other Smart Kids, “I Want to Know” Students und “I
Don’t Know” Students eingeteilt werden können.
Des Weiteren zeigen die Daten, dass einige Schüler/innen in keine der genannten Kate-
gorien eingeteilt werden können, weshalb ein erweitertes Konzept für eine Typologisie-
rung als Ausblick vorgeschlagen wird.
Einleitung
Das Life Science Zurich - Learning Center (LSLC) ist ein gemeinsames Projekt der Uni-
versität Zürich und der ETH Zürich. Am LSLC haben Schulklassen die Gelegenheit, sel-
ber Experimente durchzuführen und im Kontakt mit Forschenden die Bedeutung natur-
wissenschaftlicher Erkenntnisse für die Gesellschaft durchaus auch kritisch zu diskutie-
ren.
Das fachdidaktische Konzept des Cultural Border Crossing (CBC) im naturwissenschaft-
lichen Unterricht geht davon aus, dass Lernende immer gleichzeitig an verschiedenen
Subkulturen teilnehmen (Phelan et al, 1991; Costa, 1995). Aikenhead beschäftigt sich
mit den Konsequenzen eines solchen kulturellen Ansatzes für den naturwissenschaftli-
chen Unterricht (Aikenhead, 1996, 2001). Angelehnt an Geertz (1973) definiert er dabei
eine Kultur als ein geordnetes System von Normen, Überzeugungen, Erwartungen, Wer-
te und Konventionen, worin sich die sozialen Beziehungen abspielen.
Da die Lernenden also gleichzeitig in verschiedenen Subkulturen leben (naturwissen-
schaftlicher Unterricht, Schule, Peer-Gruppen, Familie etc.), müssen auch ständig Gren-
zen zwischen den unterschiedlichen Subkulturen überschritten werden.
Im „Idealfall“, wenn die unterschiedlichen Subkulturen mit der naturwissenschaftlichen
Subkultur harmonieren, führt Unterricht zu einer glatten Enkulturation der Lernenden.
Das Gegenteil einer solchen Enkulturation ist der „cultural clash“. Die Wissenschaftskul-
tur und die persönliche Identität der Lernenden prallen aufeinander, wobei das eigene
Denken der Lernenden an den Rand gedrängt wird.
Aikenhead klassifiziert die Schüler/innen folgendermassen:
Dienstag, 30. Juni 2009 / Mardi, 30 juin 2009 08.30-10.00
Papersessions mit Einzelbeiträgen / Contributions individuelles groupées en papersessions
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Student Categories
Border Crossing
Potential Scientists
smooth
„I Want to Know“ Stu-
dents
adventurously, ha-
zardous
Other Smart Kids
managed
„I Don’t Know“ Stu-
dents
hazardous
Outsiders
impossible
Forschungsfrage
Welche kulturellen Grenzübertritte im Bezug auf die Subkultur schulischer Natur-
wissenschaften können innerhalb einer Population von Lernenden am LSLC iden-
tifiziert werden?
Methoden
Regelmässige Videographierung der im Modul zum genetischen Fingerabdruck einge-
planten Gruppendiskussion (8 10 Schüler/innen pro Diskussion; insgesamt 15 Inter-
views) (Berg, 2006). Qualitative Auswertung der transkribierten Videosequenzen und
ergänzende Einzelinterviews mit 15 ausgewählten Teilnehmern der Diskussionen.
Durchführung der Inhaltsananlyse durch eine Kombination von deduktiver Kategorien-
anwendung und induktiver Kategorienbildung (Berg, 2006; Mayring, 2000; Strauss,
1987).
Resultate
Viele Schüler/innen in der untersuchten Population können zur Kategorie der Other
Smart Kids” gezählt werden. Schüler/innen, die viele Gemeinsamkeiten mit “Potential
Scientists”, “I Want to Know” Students, und I Don’t Know” Students aufweisen, sind
deutlich untervertreten. “Outsiders” konnten keine identifiziert werden.
Währenddem sich die klassische Typologie auf die schulischen Naturwissenschaften als
eine Subkultur bezieht, erfahren viele Schüler/innen die Naturwissenschaften in der
Schule als drei unterschiedliche Subkulturen entsprechend den Fächern Chemie, Physik
und Biologie.
Es hat sich gezeigt, dass die Schüler/innen die zu überwindenden Grenzen, die beim
Übertritt in jede dieser drei Subkulturen wahrgenommen werden, auf vier unterschiedli-
che Dimensionen des Unterrichts beziehen: (1) Lernumgebung, (2) Inhalt und Kontext,
(3) Lernstrategien und (4) Natur der Naturwissenschaften.
Somit gelingt das CBC problemlos, wenn die persönliche Lebenswelt mit den vier Berei-
chen in einem Fach harmonieren (v. a. Biologie). Je geringer die Passung, umso grösser
werden die Hürden um einen Übertritt in das jeweilige naturwissenschaftliche Fach voll-
ziehen zu können (v. a. Chemie und Physik).
Literatur
Aikenhead, G. (1996). Science Education: Border crossing into the subculture of
science. Studies in Science Education, 27, 1-52.
Aikenhead, G. (2001). Students' ease in crossing cultural borders into school science.
Science Education, 85(2), 180-188.
Berg, B. L. (2006). Qualitative Research Methods (6th edition ed.). Boston: Pearson
Education.
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