Bosch NKG6... Bedienungsanleitung Seite 175

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Mittwoch, 1. Juli 2009 / Mercredi, 1er juillet 2009 10.30 – 12.00
Papersession mit Einzelbeiträgen / contributions individuelle groupées en papersessions
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wobei Zeitrahmen und Lernziele einheitlich vorgegeben waren. Vor und nach der Unter-
richtsreihe wurden die Leistungen der Schülerinnen und Schüler getestet. Die Skalen
zur Unterrichtsqualität wurden mittels Schülerfragebogen erhoben. Die Messung adap-
tiver Lehrkompetenz erfolgte in einem multi-method Ansatz (z.B. Videotest und Vignet-
tentest). Zur Modellierung direkter und indirekter Effekte von beobachteten und latenten
Variablen wurden mehrebenenanalytische Strukturgleichungsmodelle (Mplus) verwen-
det.
Ergebnisse und Folgerungen
Die Ergebnisse zeigen, dass Schülerinnen und Schüler in kleinen Klassen auch nach
Kontrolle von individuellen Voraussetzungen und Kontextmerkmalen grössere Leis-
tungsfortschritte machen als Schülerinnen und Schüler in grossen Klassen. Ein signifi-
kanter Effekt findet sich jedoch nur in der Primarstufe. Der Effekt der Klassengrösse ist
unabhängig von der adaptiven Lehrkompetenz. Zudem ist in kleinen (Primar-)Klassen
die Schülerbeteiligung grösser, und die Lehrpersonen können den Lernstand ihrer
Schülerinnen und Schüler genauer diagnostizieren. Es konnte allerdings kein statistisch
signifikanter Nachweis erbracht werden, dass die Klassengrösse über die Unterrichts-
qualität auf das Lernergebnis einwirkt.
Die Ergebnisse verweisen auf den Wert von kleinen Klassen als Kontextfaktor, insbe-
sondere in der Primarstufe. Kleine Klassen können zu höheren Lernleistungen, besse-
rem Verständnis der einzelnen Schülerinnen und Schüler sowie zu einer besseren Un-
terrichtsqualität beitragen. Ausserdem zeigt sich, dass adaptive Lehrkompetenz in
grossen wie in kleinen Klassen eine wichtige Voraussetzung für hohen Lernerfolg ist.
Literatur
Beck, E., Baer, M., Guldimann, T., Bischoff, S., Brühwiler, C., Müller, P., Niedermann,
R., Rogalla, M. & Vogt, F. (2008). Adaptive Lehrkompetenz. Analyse von Struktur,
Veränderbarkeit und Wirkung handlungssteuernden Lehrerwissens. Münster: Wax-
mann.
Blatchford, P., Bassett, P., Goldstein, H. & Martin, C. (2003). Are Class Size Differenc-
es Related to Pupils' Educational Progress and Classroom Processes? Findings from
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Helmke, A. & Weinert, F.E. (1997). Bedingungsfaktoren schulischer Leistungen. In F.E.
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Hogrefe.
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Mittwoch, 1. Juli 2009 / Mercredi, 1er juillet 2009 10.30 – 12.00
Papersession mit Einzelbeiträgen / contributions individuelle groupées en papersessions
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Glaser - Henzer, Edith & Diehl Ott, Lu
PS13 Ästhetische Erfahrung - Lernangebote und Lernergebnisse
G 26.5
Pädagogische Hochschule FH Nordwestschweiz
em.glaser@vtxmail.ch
Keywords
Bildnerisches Gestalten, Kunstunterricht, Vorstellungsbildung, ästhetische Bildung
In diesem Beitrag wird Einblick gegeben in Lernangebote und Lernergebnisse in Bezug
auf ästhetische Erfahrungen im Kunstunterricht. Im Zentrum stehen die Fragen: Wie
werden ästhetische Erfahrungen im Wahrnehmen und bildnerischen Darstellen initiiert
und begleitet? Wie wirken sich unterschiedliche Zugänge zu Unterrichtsthemen sowie
Methoden der Vorstellungsbildung auf Lernwege und Lernergebnisse aus? Wie können
gleichzeitig schwache als auch sehr begabte Schülerinnen und Schüler einer heteroge-
nen Schulklasse wirksam gefördert werden? Lernwege und Leistungen von Schülerin-
nen und Schülern werden mittels Schülerzeichnungen sowie videografierten Interviews
und Zeichenprozessen gezeigt.
Die didaktischen Materialien zu Lehr-/Lernumgebungen und Fördermodelle entstanden
auf Basis fachdidaktischer Erkundungsprojekte in der Lehrer/innenausbildung sowie im
Rahmen des zweiteiligen Entwicklungsprojektes zur Förderung der visuell-räumlichen
Begabung 2001-04/2004-06 an der Pädagogischen Hochschule der Fachhochschule
Nordwestschweiz PHNW, ehemals Pädagogische Hochschule der Fachhochschule
Aargau FHA (Diehl 2005; Glaser 2003/2007).
Ausgangspunkt für das Entwicklungsprojekt „Förderung der visuell-räumlichen Bega-
bung“ war die Annahme, dass Begabung als Potenzial in jedem Menschen angelegt ist
und mit der sozialen und kulturellen Umgebung in Wechselwirkung steht (vgl. Urban
1993; Stamm 1999; Gardner 1998, 2001). Wenn Leistungsmöglichkeiten entwickelt
werden können und nicht statisch vorgegeben sind, wird der Schule die Aufgabe zuge-
wiesen, dem Kind optimale Entwicklungschancen zu bieten und dessen Fähigkeiten zu
fördern. Im genannten Projekt werden Lernumgebungen mittels Aufgabenreihen für das
Schulfach Bildnerisches Gestalten entwickelt mit dem Ziel, die visuell-räumliche Bega-
bung von Kindern und Jugendlichen wirksam zu fördern. Die Lernumgebungen enthal-
ten komplexe und reichhaltige Aufgabenstellungen, die Herausforderungen auf unter-
schiedlichen Niveaus bereithalten, so dass Schülerinnen und Schüler individuelle bild-
nerisch-gestalterische Lösungen auf eigenen Lernwegen entdecken und erproben n-
nen.
Fachdidaktische Theorie und Praxis im Bildnerischen Gestalten basierte früher in der
Regel auf Wirkungsannahmen. Unterrichtsvorschläge wurden primär anhand vorhan-
dener fachdidaktischer Literatur und wenig systematisierter Unterrichtsbeobachtung
entworfen und weiter entwickelt. Das genannte Entwicklungsprojekt hingegen baut auf
sozialwissenschaftlichen Verfahren der qualitativ empirischen Wirkungsforschung auf
(Glaser/Strauss 1967; Strauss/Cobin 1996; Strübing 2004). Methodisch regelgeleitet
wird Forschungsmaterial zur empirischen Auswertung im Praxisfeld Bildnerisches Ges-
talten erhoben und ausgewertet. Zirkulär fliessen Forschungszwischenergebnisse in
jeweils neu zu entwickelnde Aufgabenreihen ein, die daraufhin wiederum evaluiert wer-
den. Georg Peez, Professor für Kunstpädagogik und Didaktik der Kunst an der Univer-
sität Duisburg-Essen, meint dazu: „Aus forschungsmethodischer Sicht ist ein solches
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